| Hund und Haltung > Ernährung des Hundes
Nicht selten besteht eine große Verunsicherung was denn nun einer guten Ernährung des Hundes entspricht. Zumeist weil die aktuelle Ernährung, mit der sich die Leute bis dahin gut beraten fühlten, irgendwelche negativen Auswirkungen auf die Gesundheit des Hundes hat.
Irish Terrier beim Fressen. Zoom
Ernährungsbedingte Krankheiten bei Hunden sind nicht selten. Dies ist nicht weiter verwunderlich denn viele Fertigfutter haben eher Fast Food Niveau. Kurzum beinhalten sie nicht selten minderwertige Inhaltsstoffe. Hier sollte sich jeder bewusst machen, dass in der Deklaration von Fertigfuttern unter Zusatzstoffe nicht nur Dinge zu finden sind wie z.B. Farbzusätze, Lockstoffe (bis hin zum künstlichen Kadavergeruch) und Konservierungsmittel. Mangels Nährwert der Futtermasse befinden sich unter Zusatzstoffe auch synthetische Vitamine, Minerale, Aminosäuren also Hauptnährstoffe die dem Futter nachträglich beigemengt werden. In der Kritik steht hier auch die Stiftung Warentest die nicht bewertet ob ein Futter den biologischen Bedürfnissen des Hundes entspricht, oder der Nährstoffgehalt aufgrund der eigentlichen Futtermasse zustande kommt. Vielmehr wird artig überprüft ob die angegebenen Zusatzstoffe auch tatsächlich im Futter enthalten sind.
Ernährung soll eigentlich dem Lebenserhalt sowie der gesamten Funktion des Körpersystems dienen.
Daraus resultierende Probleme können sowohl körperliche wie auch die psychische Gesundheit (Neurostress = Unruhe, Ängste, Aggressionen) des Hundes betreffen.
Die Hundeschule Symbiose-Hund hat daher einen Fragebogen erstellt, der es ermöglicht die aktuelle Ernährungssituation einzelner Hunde zu hinterfragen und Sie als Halter bei Bedarf weitgehender zu beraten.
Bei der Auswertung von 100 Fragebögen ließ sich dann auch ein gewisser Trend aufweisen, auch hin zu einer gewissen Multimorbidität (mehrere Krankheitssymptome gleichzeitig).
Zudem hatten allein 73 von 100 Hunden Probleme mit der Verdauung bzw. dem Darmtrakt.
Bei der Darmproblematik ist darauf hinzuweisen, dass der Hund ein Schlingfresser ist und die eigentliche Resorption der vom Körper benötigten Stoffe aus der Nahrung, im Dünndarm beginnt. Das Ergebnis aus diesem Stoffwechsel ist die Basis für das gesamte Körpersystem, angefangen bei dem allgemeinen Wohlbefinden, der Skelettentwicklung, der Zellerneuerung, dem Immunsystem, der Haut und dem Fell, dem Energiehaushalt, der Hormonproduktion und somit auch der subjektiven Stressreaktionen einzelner Hunde.
Als Alternative zum Fertigfutter hat sich das Barfen (Biologisch Artgerechte Fütterung, siehe
www.barfers.de) etabliert. Inzwischen hat sich auch für diese Art der Ernährung flächendeckend ein Markt organisiert, so gibt es dann nicht nur Barf-Shops, sondern auch das ein oder andere Pulver welches der Hund unbedingt braucht oder eben auch nicht. Barfen ist von der Grundidee her sicherlich eine gute Sache, doch auch hier sollte die Ernährrung des Hundes weiter kritisch hinterfragt werden. Anzumerken ist, dass ein Hund vom Ursprung her sicherlich ein Rohfleisch- und Aasfresser ist, aber eben auch ein Allesfresser.
Insofern ist der gänzliche Ausschluss von Getreide zur Deckung des Kohlenhydratbedarfes bei Hunden, die dieses gut vertragen, der Übergang in ein neues Extrem. Die Domestizierung des Wolfes zum Hund erfolgte nicht durch moderne BARF Konzepte. Nie zuvor dürften Hunde einen prozentual so hohen Fleisch-/ und Knochenanteil bei ihrer Ernährung bekommen haben. Waren unsere Vorfahren froh, selber ein bis zweimal in der Woche Fleisch zur Verfügung zu haben, bekommt ein Hund, nun nahezu jeden Tag eine entsprechende Ration. Ermöglicht wird das durch moderne Massentierhaltung, einschließlich der Gabe von Antibiotika bei Masttieren. Wie bei der Herstellung von Fertigfutter für Hunde ist von Gesetzes wegen nicht selten das tiergerecht, was die Industrie zur Entfaltung benötigt.
Ob der eigene Hund nun nach BARF oder durch ein Fertigfutter gefüttert wird, das Thema "Ernährung" eignet sich nicht dazu einfach Konsument zu spielen. Längst sind auch bei den Fertigfutterherstellern die Stimmen kritischer Konsumenten sowie die Vielzahl ernährungsbedingter Problematiken bei Hunden wahrgenommen worden.
Es gibt Futtersorten bei denen Lebensmittelqualität schonend verarbeitet wird, die ohne Zusatzstoffe auskommen und einer Gesunderhaltung des Hundes wirklich gerecht werden.
Jedoch ist Vorsicht geboten um nicht durch werbegerechte Slogans, mit gutem Gefühl, auf die nächste Designerverpackung und ihre trickreiche Aussage und Deklaration hereinzufallen. Die beste Möglichkeit, sich bei der Ernährung des Hundes zu dessen Wohl zu entscheiden, ist eigene Kompetenz zu entwickeln. Dazu benötigt es kein Studium in der Ernährungswissenschaft sondern vielmehr ein wenig Hintergrundwissen sowie einige Kriterien die helfen Angebote sachlich zu hinterfragen.
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